In meinem Vortrag beim Treffen des Arbeitskreises „Rituelle Gewalt“ in Rheinland-Pfalz in Mainz (geschlossene Veranstaltung) habe ich aus meinen zehn Jahren Arbeit zu diesem Thema berichtet. Wir haben uns Filme angesehen und Radiobeiträge angehört, ich habe aus Redaktionskonferenzen berichtet und von Zuschauer-Reaktionen.
Häufig wird von Fachleuten und Betroffenen der Wunsch geäußert, es solle doch bitte mehr und häufiger über Rituelle Gewalt berichtet werden. Dem halte ich entgegen: Es ist schon sehr viel darüber geschrieben und gesendet worden (siehe Foto, und das ist nur eine klitzekleine Auswahl aus meinem Archiv!). Leider halten sich aber auch hartnäckig die Stimmen, die behaupten, Fälle Ritueller Gewalt seien eine reine Erfindung. Anders als diese Stimmen halte ich die Berichte der Überlebenden für sehr plausibel – zumindest ist es mir bisher nicht gelungen, ihnen das Gegenteil zu beweisen. Leider reichen allerdings die Beweise, die für die Berichte der Betroffenen sprechen, selten aus, um Straftäter vor Gericht zu bringen. (Nachtrag 2015: Für 2016 bereite ich eine Veröffentlichung vor, in der diese Beweise übersichtlich zusammengetragen werden.)
Hintergrund der Veranstaltung: Der interprofessionelle Arbeitskreis in Mainz trifft sich seit 2008 zwei Mal im Jahr. Die Leiterinnen Annelie Wagner, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, und Dr. med. Brigitte Bosse, Fachärztin für Anästhesie/Spezielle Psychotraumatherapie DeGPT, haben 2005 eine Datenerhebung zur Situation ritueller Gewalt in Rheinland-Pfalz erstellt.