Mit einer Kindersendung bin ich groß geworden: „Komm, es geht los“ vom WDR in den 1970er Jahren. Ende der 1980er Jahre war ich dann groß und habe selbst eine Kinder- und Jugendredaktion geleitet. Und darüber geschrieben, an der Uni und für ein Buch.
Aber fangen wir vorne an: In meiner eigenen Kindheit. Ich war ein großer Fan der Sendung „Komm, es geht los“ von Georg Bossert und Eva Reichelt im WDR. Eines Tages haben sie dort einen Aufruf gemacht, aus einer vorgegebenen Anzahl Wörter eine eigene Geschichte zu schreiben. Ich war ein Grundschulkind und konnte noch nicht schreiben, aber ich habe eine Geschichte erfunden und meine Mutter hat sie aufgeschrieben. Tatsächlich hat der WDR meine Geschichte ausgewählt und ausgestrahlt – und ich habe dafür zwei Schallplatten-Bücher von der Sendung mit Liedern und Geschichten bekommen, von denen ich mich bis heute nicht trennen mag.
1987 dann wurde Kinderradio wieder zum Thema. Ich kam nach Abi und Ausbildung nach Bielefeld zum Krankenhausfunk, einem Radiosender für die Krankenhäuser in Bethel, den von Bodelschwinghschen Anstalten, wie dieses Stadtviertel damals hieß. Dort habe ich meinen Kollegen Stefan Ducksch dabei unterstützt, die Kindersendung „Menschenskinder“ zu koordinieren – Radio von Kindern für Kinder mit jeweils einer/einem Erwachsenen pro Team. Jeden Samstag eine Stunde lang.
1991 wurde Kinderradio dann tatsächlich sogar Bestandteil meines Studiums. Als Grundstudiumspraktikum in Medienpädagogik habe ich damals für das Jugendamt Bielefeld das Kinderradio „Kurzwelle“ im Bielefelder Bürgerfunk aufgebaut, unterstützt von Michael Bolz und Karsten Kähler. Sechs Wochen Sommerferien, sechs Wochen Kinderradio unter meiner Regie und Technik, und das Bielefelder Kinderradio „Kurzwelle“ sendet – natürlich mit völlig anderer personeller Besetzung, noch heute, also schon über 25 Jahre lang. Inzwischen unter der Regie des Bielefelder Jugendrings.
Unser pädagogisches und technisches Konzept von „Menschenskinder“ beim Krankenhausfunk Bielefeld hat es dann sogar bis in ein Buch geschafft. Gemeinsam mit Michael Veldkamp habe ich einen Artikel geschrieben für das
Buch: Palme, Hans-Jürgen und Schell, Fred (Hg.), „Voll auf die Ohren – Jugendradioarbeit in der Bundesrepublik“, KoPäd Verlag 1992
Artikel: Fischer, Claudia und Veldkamp, Michael, „Menschenskinder – Veröffentlichung im Krankenhaus“ (Seite 63 bis 72)
Und ach ja: Der Krankenhausfunk Bielefeld heißt inzwischen „Antenne Bethel“.