Mein jährlicher Journalistenworkshop an der Journalistenschule maz in Luzern/Schweiz stand 2015 Kurs ganz unter den frischen Eindrücken der Terroranschläge in Paris.Zwei Tage vor dem Workshop begingen islamistische Terroristen eine bis dahin nicht dagewesene Anschlagsserie: Selbstmordattentäter vor einem Fußballstadion (Länderspiel Deutschland-Frankreich), Amok-Schützen vor verschiedenen Straßencafes und ein Sturm auf eine Konzerthalle. Zwei der Studierenden im Seminar hatten am Wochenende Dienst gehabt und für ihre Redaktionen über die Anschläge berichtet, Live-Ticker befüllt oder Radiosendungen moderiert. Zum Glück hatte niemand aus dem Seminar persönliche Beziehungen zu Verletzten oder Toten dieser Anschläge.

Als ich am Freitag Abend von den Anschlägen erfuhr, hatte ich erst den Impuls, das Seminar daraufhin abzusagen oder zumindest entscheidende Elemente umzubauen. Ich danke meinem Netzwerk, insbesondere meinen Kolleg/innen der Nicht-Schaden-Inititative und dem Dart Center US und Europe für schnelle E-Mail-Antworten und Unterstützung.

Die Grundhaltung war: „Nein, mach das Seminar, gerade jetzt. Unter dem Eindruck der Anschläge von Paris wird deutlich: Eine gute Ausbildung für Journalist/innen zum Thema Trauma und Gewalterfahrungen ist heute wichtiger denn je.“

Anmeldungen für meinen Journalistenkurs 2016 (21./22.11.16) nimmt die maz-Journalistenschule unter  www.maz.ch entgegen.